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Von der Hybris der Intellektuellen

13. April 2008 | Von

Lehrern, Ärzten und Rechtsanwälten eilt der Ruf voraus, sie seien unerträglich besserwisserisch. Damit ist die Liste freilich noch nicht komplett. Auch die so genannten Intellektuellen, seien sie nun Geisteswissenschaftler oder überdurchschnittlich gebildete Journalisten des Feuilletons, gehören  zur Spezies derer, die sich dieses Vorurteil redlich verdient haben. So kann ein westlicher Philosoph ohne weiteres die Hybris entwickeln, er könne

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Geld und Nekrophilie

11. April 2008 | Von

Gerhard Polt in der Süddeutschen Zeitung vom 11. April 2008 auf die Frage, ob Geld unmenschlich mache: „Es hat auch etwas mit Nekrophilie zu tun. Menschen wenden ihre Liebe toten Dingen zu. Wie dem Geld. Ich kann das verstehen: Ein Mensch oder ein Tier kann einem ja weglaufen. Das Geld nicht. Ein Auto auch nicht. Die

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Du und das Mischwesen

9. April 2008 | Von

„Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt“. Diese unverhoffte Mutation kam dem armen Gregor kafkaesk vor, und da lag er bekanntlich nicht ganz falsch. Ein Mensch mit dem Äußeren eines gepanzerten, dünnbeinigen Insekts ist allerdings tatsächlich eher unappetitlich. Besser erging es dem Schäfer im Gilgamensch-Epos

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Neues vom Wetter- und Verkehrsbericht

4. April 2008 | Von

Der biblischen Aufforderung, sich die Erde untertan zu machen, ist der Mensch in vielen Bereichen übermäßig, in anderen jedoch bisher nur unzureichend nachgekommen. Trotz aller Bemühungen der Wissenschaft ist es beispielsweise bisher nicht gelungen, das Wetter den jeweiligen Voraussagen der Experten anzupassen. Mancher Zeitgenosse sah sich daher bereits gezwungen, den empfohlenen Regenschirm zu Zwecken der

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Historie: China und Tibet

30. März 2008 | Von

Seit Wochen berichten die Medien über den chinesischen Feldzug gegen die Tibeter, kaum jedoch über die zugrunde liegenden historischen Entwicklungen. Dem sei hier ein wenig abgeholfen. Die nomadischen Hochlandstämme Tibets vereinigten sich im 7. Jahrhundert zu einem Staat mit der Hauptstadt Lhasa, der im folgenden Jahrhundert zur beherrschenden Macht Zentralasiens wurde. Die Religion der Einwohner

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Festgewachsen

27. März 2008 | Von

In Wichita (USA) saß eine Frau zwei Jahre lang ununterbrochen auf der Toilette, bis sie auf der Brille festgewachsen war und von derselben operativ getrennt werden musste. Der inzwischen 84-jährige Robert Mugabe verharrt  bereits seit 27 Jahren auf dem Präsidentensessel Simbabwes. Er klammert sich so besessen daran, dass ärztliche Kunst allein kaum imstande sein wird, ihn

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Der Vatikan und die Moral

24. März 2008 | Von

Papst Benedikt XVI. ist ein strenger Mann, der hohe moralische Anforderungen an andere stellt. Wenn es um die Interessen der katholischen Kirche geht, ist er – wie so viele Päpste vor ihm –  flexibler. Das schreiende Unrecht, das China den Tibetern seit Jahrzehnten antut und nun zu den Unruhen in den von China okkupierten tibetischen

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Arme SPD

14. März 2008 | Von

In der SZ vom 11. März 2008 schrieb Klaus von Dohnanyi seiner SPD ins Parteibuch, es sei Zeit für eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der Linken. So weit, so wahr. Leider beließ Herr von Dohnanyi es nicht dabei. Stattdessen garnierte er seinen Rat mit einer Argumentation, die keine wirkliche Bereitschaft zu einer solchen Auseinandersetzung erkennen lässt.

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Alte Bekannte (3): Citizen Kane

8. März 2008 | Von

Orson Welles´ Meisterwerk aus dem Jahr 1940/1941  hinterfragt den amerikanischen Traum. Er schildert den Aufstieg und Fall eines Mannes, der seine ganze Energie dem Auf- und Ausbau seines aus Zeitungen und Radiostationen bestehenden Medienimperiums widmet und dabei seine anfänglichen Ideale verrät. Er will geliebt werden, kann aber selbst nicht lieben und benutzt die, die ihn

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Kostspielige Placebos mit Nebenwirkungen

5. März 2008 | Von

Nach Schätzungen deutscher Ärzte leiden vier bis acht Millionen Deutscher unter Depressionen; andere gehen sogar von erheblich höheren Zahlen aus. Die Fachwelt unterscheidet zwischen leichten und mittleren Depressionen einerseits und schweren Depressionen andererseits. Normale Traurigkeit, zum Beispiel über den Verlust eines Menschen, ist selbstverständlich noch keine Depression. Die Pharmaindustrie und die Psychiatrie haben  diesen Grenzzaun jedoch

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