Neues vom Wetter- und Verkehrsbericht

4. April 2008 | Von | Kategorie: Kaleidoskop

Der biblischen Aufforderung, sich die Erde untertan zu machen, ist der Mensch in vielen Bereichen übermäßig, in anderen jedoch bisher nur unzureichend nachgekommen. Trotz aller Bemühungen der Wissenschaft ist es beispielsweise bisher nicht gelungen, das Wetter den jeweiligen Voraussagen der Experten anzupassen. Mancher Zeitgenosse sah sich daher bereits gezwungen, den empfohlenen Regenschirm zu Zwecken der Sonnenabwehr zu verwenden oder in kurzen Hosen nicht angekündigten Schneestürmen zu trotzen. Nicht einmal zu einer befriedigenden Domestizierung des Wetters in der jeweiligen Gegenwart ist das schwache Menschengeschlecht in der Lage: Nach aller Erfahrung postulieren Rundfunk und Fernsehen immer wieder Wetterverhältnisse, die am Existierenden deutlich vorbeischrammen.

Auch die von den Medien geäußerten Vorstellungen über den jeweiligen (Straßen-)Verkehr sind nur allzu häufig fern der Realität: Verkündete Staus sind nicht mehr vorhanden, und schon bestehende Staus werden nicht gemeldet. Moderne Navigationsgeräte mit TMC-Funktion und automatischer Routenänderung veranlassen Gutgläubige  daher immer wieder dazu, das jeweilige Wetter auf gänzlich sinnlosen Umwegen zu genießen. Überdies leidet der den Meldungen zugrundeliegende Begriff des Verkehrs unter einer Enge, die in einem wenig demokratischen Gegensatz zu den Interessen der Mehrheit des Volkes steht.

Eine grundlegende Wandlung dieser unerfreulichen Gegebenheiten ins Positive kann vernünftigerweise nur in einer Abkehr vom definitorisch beschränkten und fehlerhaften Detail unter Hinwendung zum Allgemeinen und Richtigen liegen. Dies eröffnet die Dimension eines zeit- und kostensparenden, unter allen Umständen korrekten Wetter- und Verkehrsberichtes. Die folgende, exemplarische Berichtsfassung mag als roter, aus mancherlei Dunkel leitender Faden dienen:

„Und nun der Wetter- und Verkehrsbericht: Tagsüber sonnig, bedeckt oder
regnerisch, unter Umständen auch Gewitter, Schneefall oder Hagel.
Temperaturen zwischen minus und plus 35 Grad Celsius. Ausbleibende
oder schwache bis orkanartige Winde aus allen denkbaren
Richtungen. Mit Verkehrsstörungen ist zu rechnen, vor allem in
Stresszeiten. Nachts sinkende Werte, insbesondere bei
wechselhaften, außerehelichen Verhältnissen. Die weiteren Aussichten:
Bei hoher Verkehrsdichte zunehmende Bevölkerung.“

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