Neues zu einem uralten Thema

17. Mai 2008 | Von | Kategorie: Kaleidoskop

Mückenmännchen mittlerer Größe haben nach einer Untersuchung der  Glasgower Universität sechsmal so oft Sex wie große und doppelt so oft wie kleine Exemplare. Die Forscher vermuten, dass mittelgroße Mückenmänner eine optimale Balance zwischen Beweglichkeit und Ausdauer besitzen und besser manövrieren können als große, während die kleinen Mückenkerle einfach nicht lang genug in der Luft bleiben können. 

Eine Untersuchung des allegorischen Gehalts dieser Forschungsergebnisse in Bezug auf den Menschen ist verlockend, aber unergiebig, da dieser Sex nach den Gesetzen der Schwerkraft üblicherweise nur auf mehr oder weniger festem Grund betreibt, woraus sich eine wesentlich andere Ausgangslage ergibt. Daher wenden wir uns sogleich  wieder dem Tierreich zu, wozu das folgende, schon ältere Gedicht des Ole Petersen aus Kleinmeinsdorf in Ostholstein vorliegt:

„Zweifel

Ob er wolle 

und auch könne,

wenn die tolle

dralle Scholle

er gewönne

und dann solle,

fragte sich, und das zu Recht,

ein nur daumengroßer Hecht.“

Auch hier verbieten sich aufgrund des wässerig umherschwebenden Daseins der Fische leider zuverlässige Parallelen zur Gattung Mensch.  Probleme mit der Fortpflanzung hat allerdings auch die – sexuell landtaugliche –  Gelbbauchunke, die nach neuesten Meldungen vom Aussterben bedroht ist. Die verehrten Forscher in Glasgow seien hiermit inständig gebeten, das Fortpflanzungsverhalten der großen, mittleren und kleinen Gelbbauchunken unverzüglich in ihre Untersuchungen aufzunehmen.  Vielleicht ergeben sich daraus ja wichtige Erkenntnisse für den Menschen. Die Geburtenraten in den Industrieländern sind beängstigend niedrig und gefährden die zukünftigen Renten. Möglicherweise müssen einfach die Männer mittlerer Größe besser eingesetzt werden als bisher.  

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