Das große Schweigen

17. Januar 2024 | Von | Kategorie: Kaleidoskop

Wird in deutschen  Gazetten oder TV-Sendern über die Unterdrückung von Völkern durch China berichtet, werden seit geraumer Zeit allenfalls noch die Uiguren erwähnt, aber auch das nur noch am Rande, wenn es um Lieferketten nach Europa geht.

Über die mächtige chinesische Militär- und Polizeipräsenz in Tibet, die Repressionen, denen die Tibeter seit vielen Jahrzehnten ausgesetzt sind, die Geburtenkontrolle bei massivem Zuzug von Chinesen, die mangelnde Religions- und Pressefreiheit, die Verbote,  den Namen des inzwischen greisen 14. Dalai Lama auch nur zu erwähnen,  Bilder von ihm zu verbreiten und seinen Nachfolger selbst zu bestimmen,  die Verfolgung  tibetischer Oppositioneller bis zu außergerichtlichen Hinrichtungen und ihrem  Verschwinden – über all dies wird seit Jahren das große Schweigen ausgebreitet.

Und das geschieht im Westen fraglos nicht zuletzt wegen dessen  wirtschaftlicher Verflechtungen mit China, die nicht gestört werden sollen. Eine Ausnahme schien eine arte-Dokumentation mit dem Titel „Tibet – China: Das stille Verschwinden“ zu machen, die für den 12. Dezember 2023 angesetzt war (siehe die Abbildung aus einer Programmzeitschrift). Diese Sendung wurde kommentarlos gestrichen, wobei sie einem Beitrag über den Krieg Israels  in Gaza wich, obwohl der Gegenstand zahlloser anderer Berichte war. Sie wurde auch seither nicht ausgestrahlt. Es ist eine Schande.

Nachtrag: Am 5. März wurde der Beitrag von arte doch noch gesendet. Immerhin.

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