Seit jeher forscht der Mensch so unablässig und so tief schürfend, dass es eine wahre Lust ist. Wesentliche dabei gewonnene Erkenntnisse harren allerdings bis zum heutigen Tage der fruchtbaren Auswertung; andernfalls stünde die Menschheit heute kaum da, wo sie sich befindet. Ein Beispiel von vielen:
Lange schien es, der große deutsche Afrikaforscher Johann-Wilhelm Tollbold (1889 – 1965), dessen tragisches Dahinscheiden wohl nur noch Älteren geläufig ist – er verlor in seiner Villa im Badischen den Halt und stürzte mit dem Haupt voran in eine Klobürste – habe der Nachwelt nicht mehr als wenige Fotografien (Abbildungen 1 und 2) hinterlassen, die, obwohl mit Anmerkungen versehen, nicht alle Fragen umfassend beantworteten.
Diese Lichtbilder zollten der Tatsache Tribut, dass die seit der Ära der Universalgelehrten stetig vorangeschrittene Spezialisierung Wissenschaftler hervorgebracht hat, die außerhalb ihres eigentlichen Fachgebiets, schon im Bereich der Dokumentation, die gewohnten Höchstleistungen allzu oft verfehlen. Ähnlichen Defiziten unterlag offenbar auch Tollbolds seelenverwandter Mitarbeiter Dr. Andreas Schnittke (1919 – 1987), der im Jahr 1964 das letzte fotografische Portrait Tollbolds fertigte (Abbildung 3).
Unlängst sind jedoch auf dem Dachboden des ehemaligen Tollbold´schen Anwesens umfangreiche Aufzeichnungen des Gelehrten aufgefunden worden, die er aus unbekannten Gründen zu seinen Lebzeiten selbst vor Schnittke streng geheim hielt. Es ist zu hoffen, dass sie eine Fülle weiterer wichtiger Forschungsergebnisse enthalten, die zu unser aller Wohl alsbald publiziert werden.
Nie werden wir dagegen erfahren, welchen Ansprüchen die Fotografien des genialen Universalisten Aristoteles genügten, da keine solchen erhalten sind.