Mikroskop

Eine gaanz kurze Geschichte: Treideln

18. Dezember 2008 | Von

Als der Lastkahn sich gegen Abend der letzten Schleuse näherte, bemerkte Uwe  einen alten, bärtigen Mann, der zwischen den Uferbüschen umhersprang und  dabei wild mit den Armen ruderte. „Der Irre vom Ufer“ sagte der Skipper leise und spuckte einen dunkelbraunen Priem Kautabak in das tiefschwarze Wasser. „War Börsenmakler und will jetzt treideln, mal was Reales bewegen“,

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Wussten Sie schon,

15. Dezember 2008 | Von

dass der Verzehr von Flusskrebsen nicht krebsfördernd ist?



Umbenennung der CSU in CSU ?

13. Dezember 2008 | Von

Die dürftige Verteidigung des dreigliedrigen Schulsystems durch Kultusminister Ludwig Spänle nach  dem Abrutschen Bayerns hinter Sachsen im neuesten PISA-Vergleich hat nach unseren – alles andere als vertrauenswürdigen – Informationen erhebliche Diskussionen in der CSU ausgelöst, die nach einem bisher geheimen Plan der Parteiführung, der ihr selbst noch unbekannt ist,  weitreichende Folgen haben sollen.   Es begann  damit, dass zahlreiche CSU-Mitglieder

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Schmutzige Hände

5. November 2008 | Von

Wir alle tragen einen Rucksack mit uns, den wohlmeinende (und andere)  Erwachsene in unserer Kindheit mit schweren  Steinbrocken gefüllt haben.  Männliche Leistungsanforderungen gehören ebenso dazu wie weibliche  Reinheitsgebote und  -kontrollen. Nie werde ich vergessen, mit welcher unnachgiebigen  Strenge eine vornehme Nachbarin, deren Haus ich als Knabe aufgesucht hatte, um mit ihrem Sohn zu spielen, mich nach meinem  Aufenthalt

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Männerdämmerung

4. September 2008 | Von

Walter Hollstein, Gutachter des Europarates für Männer und Geschlechterfragen, hat ein Buch geschrieben. Wie angesichts des Titels „Was vom Manne übrig blieb“ nicht anders zu erwarten, bescheinigt es der Krone der Schöpfung einen erheblichen Identitätsverlust. Es ist ja nicht neu: Mädchen sind in der Schule besser als Jungens, die zunehmende Berufstätigkeit der Frauen untergräbt das Ansehen

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Zu schön

29. August 2008 | Von

Es gibt Ereignisse, die einfach zu schön und daher nicht von Dauer sind. Am letzten Sonntag berichtete die Presse, der Theologe und Journalist Professor Padre Antonio Rungi habe alle italienischen Ordensschwestern im Alter von 18 bis 40 Jahren eingeladen, an einem Schönheitswettbewerb teilzunehmen. Der Wettbewerb sollte unter dem Motto „Concorso Sister Italia 2008. La suora

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Ein Genuss: „Schweigeminute“ von Siegfried Lenz

26. August 2008 | Von

Leicht erzählt und doch schwer, erotisch und doch dezent in der Darstellung: Die Geschichte einer kurzen Liebe zwischen einem Schüler und seiner Lehrerin, vor dem  Hintergrund der deutschen Nordseeküste, gekonnt komponiert und stilsicher ausgeführt. Eine lesenswerte Novelle – nicht zuletzt für Ältere, die die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg und die deutsche Nachkriegsliteratur noch in sich fühlen. 120 Seiten, die

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Macht das Internet Doof?

15. August 2008 | Von

Diese vom SPIEGEL gestellte Frage ist ähnlich intelligent wie die, ob Schokolade dick macht. Unbestreitbar ist das Internet ein hervorragendes Medium für Recherchen vielerlei Art. Doof (bei Schokolade: dick) macht nur der unmäßige Genuss. Die Printmedien, die andauernd ach so viele Seiten zu füllen haben, verdienen Mitgefühl.



Hoch & Niedrig, Groß & Klein

8. August 2008 | Von

Es gab eine Zeit, in der die Autos immer flacher und somit spritsparender wurden. Die Zauberformel war der Luftwiderstandsbeiwert, dem anfangs stilistisch allerlei untergeordnet wurde. Diese und andere, nicht immer sinnvolle Entwicklungen hatten ihren Preis: Autos wurden in Deutschland abnorm teuer. Nicht zuletzt reduzierte Verbrauchswerte lassen sich die deutschen Fahrzeughersteller von den Käufern ihrer Fahrzeuge

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Ein Juwel vom Menschen

19. Juli 2008 | Von

Wer Verstorbene nach ihrem Ableben nahe bei sich haben wollte, musste sich in früheren Zeiten regelmäßig zum Friedhof begeben. Die sterbliche Hülle des oder der Verblichenen wurde – zumindest in unserer Bundesrepublik – den Hinterbliebenen ebenso wenig ausgehändigt wie die Urne mit seiner oder ihrer Asche. Der bewährte Winterglätte-Witz „Nimm de Olle und streu´se“ entbehrte also

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