Auch ohne den Verzehr Ihres Adventskranzes oder Weihnachtsbaums: Frohe Weihnachten!

24. Dezember 2007 | Von | Kategorie: Kaleidoskop

In  „Offene Fragen“  vom 29. November 2007  warfen wir das wichtige Problem auf,  ob der Adventskranz und/oder der Weihnachtsbaum – womöglich schon in kleinen Mengen – giftig ist oder bedenkenlos verzehrt werden kann. Wir versprachen,  zu recherchieren und rechtzeitig noch vor Weihnachten über das Ergebnis zu berichten. Glücklicherweise erhielten wir von Lesern allerlei interessante Hinweise.  Eine Leserin namens Hildegard von Bingen teilte mit, sie habe bereits vor rund 900 Jahren auf die balsamischen und belebenden Gerüche der Zweige und Nadeln von Tannen hingewiesen, ferner Tannenharz als durchblutungsfördernd und als Rheumasalbe bzw. Rheumapflaster – gekaut überdies als Zahnfleischfestiger – empfohlen. Ein deutlich jüngerer, mit der Suche, Deutung und Erklärung naturwissenschaftlicher Phänomene befasster Leser aus Ostholstein ließ uns ergänzend wissen, Tannenharz sei wegen hohen Vitamin C-Gehaltes schon frühzeitig erfolgreich gegen Skorbut eingesetzt worden. Neuere Untersuchungen zeigten, dass die unterste therapeutische Gabe von Nadeln der gemeinen Fichte (picea excelsa) zwischen 5 und 10 mg täglich liege und ein Gramm frischer Nadeln etwa 130 Vitamin A-Einheiten enthalte. Die Zweige und der Stamm der picea excelsa hinwiederum bestünden aus wertvollen Ballaststoffen (Cellulose, Polysacchariden, Lignin, Wachs und Tannin). Eine gesteigerte Ballaststoffaufnahme habe eine Erhöhung des Stuhlgewichtes zur Folge, welche die Darmperistaltik positiv beeinflusse. Hierdurch dürften karzinogene Stoffe nur kurz an der Darmwand verweilen.  

Unsere Meinung: Der Begriff Darmperistaltik ist vom  alltäglichen Sprachgebrauch unserer Redaktionskonferenzen gefährlich weit entfernt. Überdies haben wir  den Eindruck, dass es dabei um gänzlich unappetitliche Angelegenheiten geht, deren Verknüpfung mit der seligen Weihnachtszeit unmöglich gesund sein kann. Wir raten schon deshalb von dem Verzehr Ihres Adventskranzes oder gar Ihres Weihnachtsbaums dringend ab. Wenn Sie auf diesen Rat partout nicht hören wollen, drehen Sie den Kranz und gegebenenfalls den Baum wenigstens durch ihren Fleischwolf, bevor Sie ihn verspeisen, und nehmen Sie das Ergebnis über 900 Jahre hinweg in allerkleinsten Dosen zu sich. Dann überleben Sie das Ganze vermutlich. Bedenken Sie: Bereits eine Nadel quer in Ihrem Hals kann Sie Ihrem Ende schnell näher bringen, und wir können auf keinen unserer Leser verzichten! Einstweilen können auch Sie ja  die  – au weia – beliebteste deutsche Weihnachtsspeise essen: Würstchen.  Und für den Fall, dass  Ihr Adventskranz  oder Ihr Weihnachtsbaum brennt, bevor sie ihn in Mus verwandelt haben, tröstet Sie womöglich  die alte kambodschanische Weisheit: Lieber ein brennnendes Haus als eine Krankheit!

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