Eine angestammte Gewohnheit der Europäer besteht darin, früher oder später jeden denkbaren Unsinn aus den USA zu importieren. Die Zuckerbombe Coca Cola und der/das biologisch kaum abbaubare Kaugummi, Mitbringsel der amerikanischen GIs am Ende des Zweiten Weltkrieges, waren noch relativ harmlose Beispiele. Erheblich verheerender war die Übernahme des amerikanischen Raubtierkapitalismus mit der Konsequenz absurder finanzieller Ungleichheit, der nach und nach jedes soziale Miteinander der Menschen zerstört.
Mittlerweile ist zu befürchten, dass demnächst in weiteren europäischen Staaten egomanische Populisten mit dem Vorbild des Irren im Weißen Haus die politische Führung erobern. Die Attacke gegen Asiaten in Berlin vor einigen Tagen und die Tatsache, dass Gäste eines deutschen Restaurants unlängst Desinfektionsmittel tranken, sind üble Vorzeichen. Man fragt sich, was mehr zu beklagen ist: Das unselige System der repräsentativen Demokratie, die zuverlässig primär die Reichen bedient, die weithin kritiklosen Medien, die chronische Schwäche der andauernd zerstrittenen und konzeptionslosen Linken, oder die legendäre Dummheit des weltweiten Wahlvolks.