Mondgedanken: Direkte Demokratie

14. Dezember 2016 | Von | Kategorie: Teleskop

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Schon jetzt erweist sich Donald Trump als begnadeter Erlöser all derer, die ihm vertrauensvoll ihre Stimme gegeben haben,  aber auch als Schöpfer einer sich zum  Licht der Wahrhaftigkeit erhebenden, direkten Demokratie.

Seit  Trumps Wahlerfolg hat der Dow Jones ungeahnte Höhen erklommen. Die zahllosen Inhaber großer Aktienportefeuilles unter den Abgehängten im amerikanischen „Rust Belt“ werden es dem nächsten US-Präsidenten danken. Trump lässt sie nicht allein!

Überdies geht der kommende US-Präsident bereits mit bewundernswerter Konsequenz gegen die Lobbyisten der Wirtschaft vor, indem er sie schlicht überflüssig macht. Soweit bisher erkennbar, wird sein  Kabinett im Wesentlichen aus Generälen und steinreichen Vertretern der Wirtschaft bestehen.  Generäle aber lassen es erfahrungsgemäß  nur allzu gern  krachen und fördern die Rüstungsindustrie daher unaufgefordert. Ebenso wenig bedarf die Wirtschaft irgendeines Lobbyismus, um den designierten nächsten US-Außenminister in ihrem Sinne zu beeinflussen:  Rex Tillerson, Chef des weltgrößten Energiekonzerns Exxon-Mobile,  i s t  bereits die Wirtschaft selbst. Nichts anderes gilt für den zukünftigen Handelsminister, den Milliardär Wilbur Ross.

Hegel erkannte, dass der Mensch zwar glauben mag, nur seinen eigenen Zwecken zu dienen, in Wahrheit aber schöpferisch  im Sinne höherer geschichtlicher Ziele wirkt und beständig fortschreitend den Weltbegriff entwickelt – hier in Gestalt einer durch Wahrhaftigkeit und geringe Reibungsverluste geprägten Demokratie, in der die Wirtschaft den ihr gebührenden Platz offen direkt einnimmt und  sich zugleich die mühsame Integration willfähriger, später in die Wirtschaft übertretender Politiker in den Feingeist der Ökonomie  erspart.

Wir werden Donald Trump zweifellos noch viel ergebenen Dank schulden.

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