Dieser kürzlich erschienene, aus angenehm kurzen Kapiteln bestehende Roman (Galiani Berlin, 250 Seiten, 23 Euro) erzählt eine kuriose Geschichte aus den achtziger Jahren über den DDR-Jungaktivisten Grischa Tannberg. Wer nur noch wenig Interesse an der DDR hat, mag zunächst innehalten, wird aber für das Weiterlesen belohnt.
Grischa beginnt seine berufliche Laufbahn nach dem Studium als Assistent in der Staatlichen Planungskommission der DDR, Abteilung Bruderland Afghanistan, hat dort aber nichts zu tun, da die Afghanen im Wesentlichen nur Schlafmohn und Cannabis produzieren und über keine konvertierbare Währung verfügen, mit denen sie Güter aus der DDR sinnvoll bezahlen könnten.
Der Jungmann entwickelt die Idee, bei den Afghanen Cannabis einzukaufen und an einer Berliner Grenzstation mit hohem Gewinn scheibchenweise an Westler zu veräußern – ein Plan, der nach anfänglicher Skepsis seiner Oberen schließlich realisiert wird und so erfolgreich ist, dass schließlich das Innenministerium der BRD alarmiert auf den Plan tritt, wo eine junge Rechtsreferendarin eine tragende Rolle spielt.
Die durchgehend äußerst humorvoll erzählte Story führt den Leser zu einem grandiosen Finale, das phantasievoll an einen von der Bundesrepublik der DDR seinerzeit tatsächlich gewährten hohen Kredit anknüpft. Die Lektüre dieses lustigen Romans ist – auch nach Meinung anderer Rezensenten – ein Vergnügen!