Der finanzielle Tsunami kommt

3. Februar 2015 | Von | Kategorie: Teleskop

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Seit Jahrzehnten fluten die Banken und  die Zentralbanken wie die Fed und die EZB  Mutter Erde mit Geld.  Wie  Junkies hängen die Staaten am Tropf  der Banken, die seit Jahrzehnten de facto keiner staatlichen Kontrolle mehr unterliegen, und die dennoch  immer wieder  mit Staatsgeldern gerettet werden. Auch die von Mario Draghi  praktisch wieder einmal  im Alleingang beschlossenen Anleihekäufe kommen zunächst  nur den Banken zugute; ob sie sonst irgendetwas ankurbeln, ist mehr  als ungewiss.

Inzwischen ist die Verschuldung der westlichen Staaten   so weit gestiegen, dass eine Rückzahlung der von ihnen begebenen Anleihen ernsthaft nicht mehr zur Debatte steht, zumal die Staatsvermögen  durch  Privatisierungen, die man unsinnigerweise auch von Griechenland verlangt, immer weiter schrumpfen und die Finanzindustrie ihre Massenvernichtungswaffen zunehmend auch an staatliche Abnehmer  verkauft. Wie sagte Sven Giegold, EU-Abgeordneter der Grünen unlängst: „Dass Staatsanleihen immer noch als sicher gelten, ist ein Witz – und alle wissen das.“  Zugleich geistern anlagesuchende Unsummen durch die Finanzmärkte und formen sich zu gefährlichen Geschwüren  auf der riesengroßen Geldblase. Die derzeitigen Überbewertungen  im Bereich der Aktien und Immobilien in den früh entwickelten Industrieländern beispielsweise sind  unübersehbar. Die  westlichen Regierungen aber führen auch weiterhin brav die Befehle der Finanzindustrie aus und  retten sich wie üblich durch geschwätziges Nichtstun  zum nächsten Wahltermin hinüber.

Es ist eine Frage der Zeit, bis dieses törichte System zusammenbricht, zumal die Bewertung  von Devisen, Aktien und Immobilien bekanntlich ausschließlich von dem Vertrauen abhängt, das ihnen entgegengebracht wird.  Offen ist nur noch, wann dieses Vertrauen und damit das weltweite  Finanzsystem kollabiert. Wenig beruhigend ist dabei die Tatsache, dass sich derlei Katastrophen erfahrungsgemäß nicht  ankündigen, vielmehr wie  Tsunamis urplötzlich  über die Betroffenen hereinbrechen. Wir wünschen viel Spaß dabei! Denn auch hier gilt: Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst. Unser einstweiliger Anlagetipp: Mischen Sie ihrem Depot rechtzeitig Gummibärchen und Knäckebrot bei.

 

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