Bildung

15. Februar 2008 | Von | Kategorie: Kaleidoskop

Der Niedergang der Allgemeinbildung in unserem Lande der Dichter und Denker ist nachgerade erschütternd. Was weiß der durchschnittliche Zeitgenosse beispielsweise ad hoc noch über den Wal, die Kuh und das Krokodil sowie darüber, wie diese Lebewesen sinnreich in den kulturellen Zusammenhang einzuordnen sind? Hier gähnen Bildungslücken, welche die NACHTGAZETTE schließen möchte.

Der Wal

Kaum ein anderes Säugetier ist so vorbildlich strömungsgünstig. Daher trägt inzwischen allerlei den Namen des Wals, dessen frühere Bezeichnung heute kaum noch bekannt ist, zum Beispiel die Achei, das Zwerk, die Dohreule und das sagenumwobene Ross mit den langen oberen Eckzähnen. Dieses wird bis zu dreimetersiebzig lang und eintausendfünfhundert Kilogramm schwer, damit es den Wal tragen kann. Etymologische oder sonstige Verbindungen des Wals zur Walküre sind nicht belegt, ebenso wenig zur Walhalla. Aber wer in der letzteren herumsteht, hat seine besten Zeiten bekanntlich ohnehin hinter sich.

Die Kuh

Die Kuh wird gemeinhin als Vierbeiner angesehen, tatsächlich ist sie jedoch ein Paarhufer. Solange sie nicht selbst verspeist wird, verzehrt die Kuh mit Vorliebe Pflanzen. Letzteres gilt auch für die Seekuh, deren Beweglichkeit sie eindeutig von der Seenelke unterscheidet. Ist die Seekuh verheiratet, wird sie gelegentlich auch „dumme Ziege“ genannt. Ganz ähnlich ergeht es dem weiblichen Äthiopischen Erdferkel. Seefeld dagegen ist ein beliebter Luftkurort und Wintersportplatz in Tirol, obwohl dort noch nie eine Seekuh oder ein Erdferkel gesehen worden ist. Mehr ist über die Kuh bei allem Wohlwollen nicht zu sagen.

Das Krokodil

Das Krokodil ist als Panzerechse zugelassen und hat als solche eine beachtliche Reichweite bei ausreichender Laufruhe. In seiner räuberischen Lebensweise ist das Krokodil ein bewährter Kulturfolger. Der Alligator hingegen steht als unechtes Krokodil gelegentlich ein wenig im Abseits. Das echte Krokodil wiederum zerfällt nicht zuletzt in das Nilkrokodil, während das Leistenkrokodil sich eher einen Namen in der Schuhindustrie gemacht hat. Presseberichte, wonach das Nilkrokodil kurz in der Weser bei Hannoversch-Münden aufgetaucht sein soll, sind unbestätigt geblieben. Gesichert ist indessen, dass das Krokodil über einen seitlich zusammengedrückten Ruderschwanz verfügt. Wer sonst kann das von sich behaupten? Bildzuschriften bitte unter ZS 4594499 an die NACHTGAZETTE.

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