Fahrrad-Test: BBF Vaasa

28. April 2021 | Von | Kategorie: Fotos, Kaleidoskop

Die Zeit wird kommen, da in den deutschen Innenstädten vor allem Fahrräder genutzt werden. Da die Preise dieses intelligenten und die Gesundheit fördernden Fortbewegungsmittels seit geraumer Zeit steigen, haben wir uns nach einem preiswerten und attraktiven Exemplar umgesehen. Dabei ist unsere Wahl auf das BBF Vaasa gefallen – ein schmuckes Nostalgie-Fahrrad, das in einer  Herren- und in einer Damenversion angeboten wird (Abb.: Herrenrad).

Das getestete – gekaufte und voll bezahlte – Fahrrad  hat einen schwarz (glänzend) lackierten Stahlrahmen, 28-Zoll-Räder mit Hohlkammerfelgen aus Aluminium, eine Shimano 3-Gang-Schaltung mit Rücktrittsbremse, eine Felgenbremse vorn, eine herrlich altmodische, verchromte Lampe, einen geschwungenen Lenker und eine Kettenabdeckung wie bei einem Hollandrad, einen Nabendynamo, Schutzbleche aus blankem Aluminium, braune Griffe und  einen braunen Sattel aus Kunststoff mit zwei Federn. Als Herrenrad ist es in den Rahmengrößen 50, 55 und 58 cm erhältlich, als Damenrad in den Größen 45, 48 und 53 cm. Es kostet im Internet incl. Versand ca.  € 360, beim Händler, der BBF-Fahrräder führt, nach unserer Erfahrung sogar 10 Euro weniger. Der Kauf bei einem Händler in der Nähe ist dem im Internet ohnehin vorzuziehen (Gewährleistung und Service!).

Dem Testobjekt fehlt eine Klingel, die für ein paar Euro hinzugekauft werden kann, und der einfache, nicht verstellbare Alu-Ständer sollte durch ein verstellbares Exemplar ersetzt werden, da zu kurz; das Rad fällt um, wenn ein Einkaufskorb auf dem Gepäckträger mit etwas Gewicht beladen wird. Dass es sich um einen Stahlrahmen handelt, ist kein nennenswerter Nachteil, da auch Fahrräder mit typischerweise dickerem Alurahmen nicht viel leichter sind; allerdings rostet Stahl bei Beschädigungen des Lacks, die  insbesondere bei dem hier verbauten Stahlgepäckträger auftreten, wenn man dort  scheuernde Einkaufskörbe nutzt. Das Rad hat wie erwähnt nur eine Felgenbremse vorn, was wegen der Rücktrittsbremse jedoch zu verschmerzen ist. Der Schalter für Licht befindet sich versteckt auf der Unterseite der Lampe vorn; die Lichtausbeute ist zufriedenstellend. Man fährt wegen des Lenkers eher aufrecht, das Fahrrad ist schon deshalb vor allem zum ruhigen Cruisen geeignet. Da es  nur über eine 3-Gang-Schaltung verfügt, sollte man es primär  in relativ ebenem Gelände bewegen.  Die Schaltung arbeitet einwandfrei wie von Shimano gewohnt. Der Sattel ist groß und bequem. Das Rad  fährt sich angenehm leicht, wobei die Hohlkammerfelgen anders als billige Kastenfelgen das Fahren über Bordsteinkanten oder Ähnliches  großmütig verzeihen. Wer Räder mit Federungen in der Gabel und  der Sattelstütze gewohnt ist, wird diese ein wenig vermissen, da Stöße etwas unmittelbarer beim Fahrer ankommen; die Sattelfedern ersetzen die fehlende Gabelfederung nicht. Aber es gibt bekanntlich wesentlich kostspieligere Räder, deren Gabeln auch ungefedert sind, und wenn man die Reifen stark aufpumpt – das Rad fährt sich dann ja leichter – machen sich Stöße so oder so mehr bemerkbar.

Fazit: Ein stilvolles City-Rad, das wesentlich edler  auftritt  als es  kostet – mit kleineren  Mängeln, aber durchaus eingebauter Fahrfreude. 

Kommentare sind geschlossen